Mein erster Mercedes-Benz Frauenlauf und gleichzeitig mein erstes Laufevent in Dresden
Am Samstag nahm ich zum ersten Mal beim Mercedes-Benz Frauenlauf in Dresden teil. Wie es dazu kam? Eine spontane Bauchentscheidung, da ich eh übers Wochenende zu Besuch in Dresden war und warum den Aufenthalt nicht noch mit einem Laufevent versüßen?! Ich würde mich als eine durchaus ambitionierte Hobbyläuferin beschreiben und nutze Laufveranstaltungen sehr gern um meine Form zu testen und mal zu schauen wie schnell mich meine Beine so tragen können :)
Ich googelte also Frauenlauf Dresden, landete auf der Webseite und machte mir ein erstes Bild: viele gut gelaunte Frauen strahlten mir von den Bildern entgegen - dazu ein einheitliches Shirt, welches es kostenfrei zu jedem Startplatz dazu gibt und eine wundervolle Dresdner Kulisse im Hintergrund. Jetzt nur noch schnell meine persönlichen Daten in die Anmeldemaske eingetragen und schon war ich angemeldet für den 10 km Lauf in Dresden. War mega unkompliziert und mit dem Eintrag in meinem Kalender entwickelte sich schon die erste Vorfreude auf den Lauf.
Viel informiert habe ich mich anfangs ehrlich gesagt nicht, denn bei den meisten Veranstaltungen laufe ich halt einfach mal drauf los – was soll schon schiefgehen? Durch den Newsletter vorab per Mail gab’s dann aber in der Woche vor dem Lauf noch einmal alle wichtigen Infos zusammengefasst und es lockte mich doch noch einmal auf die Internetseite, denn Strecke, Startzeiten usw. galt es dann doch zu checken. Schnell landete ich dann auch bei den Bildern und Laufergebnissen des Mercedes-Benz Frauenlaufs im vergangenen Jahr – und dann wollte ich es doch wissen: wer war die Schnellste letztes Jahr und welche Zeiten wurden so gelaufen - denn wer weiß, vielleicht werde ich ja gar nicht so schlecht abschneiden, habe ich mir gedacht.
Da ich Freitagabend erst spät in Dresden ankam, hatte sich mein Freund als persönlicher Startunterlagen-Abholer bereiterklärt – vielen Dank an dieser Stelle für den tollen Service :) Im Starterbeutel befand sich alles was man halt so braucht: meine Startnummer natürlich, dazu das Funktionstop (man hatte die Wahl bei der Anmeldung zwischen Shirt und Top – ich hatte mich für das Top entschieden) dazu noch einiges an Kleinkrams wie Flyer und Vita Cola in Probiergröße.
Da große Laufevents meist auch einige Straßensperrungen mit sich führen, brach ich am Eventtag nicht allzu knapp in Richtung Startareal an der Semperoper auf, um rechtzeitig und entspannt anzukommen – weil wie ihr alle wisst: nichts ist lästiger als Stress schon vorm Lauf. Weiterhin wollte ich lieber die entstandenen Zeitpuffer für einen gemütlichen Spaziergang durch die Dresdner Innenstadt nutzen, da das Startareal des Dresdner Frauenlaufs ja vor der absoluten Traumkulisse lag. Semperoper und Hofkirche in Sichtweite und das Terrassenufer mit der Elbe gleich nebendran.
Also Sportklamotten an und auf in Richtung Innenstadt. Das Tanktop war die perfekte Wahl, da es gefühlt über 20 Grad warm war und ich sparte mir dann auch mal gleich den Aufenthalt in der Umkleidekabine – also Haken dran und alles richtig gemacht. Pünktlich zum Start des Fünfers um 15 Uhr war ich vor Ort und beobachtete die Mädels, die auf die Strecke gingen.
Es waren ganz junge Mädchen dabei, ältere Damen oder auch Mütter mit ihren Babys. Ich wusste, dass der 5 km Lauf eine „Brückenrunde“ war, bei dem 10 km Lauf waren es dann zwei Runden. Die erste Frau des 5 km Lauf kam nach knapp 20 Minuten wieder im Ziel an. Ich hörte noch wie sie im Ziel interviewt wurde und meinte, dass die Strecke bergig sei. Das verwirrte mich ein wenig, weil ich das Elbufer und die Brücken nicht sehr bergig im Kopf hatte. Naja, vielleicht meinte sie die Hügel, um auf die jeweilige Brücke drauf zu kommen. Ich musste als Münchnerin innerlich etwas schmunzeln, denn für „Stadtkinder“ sind dies ja meist schon Berge.

Mein Start war um 16:30 Uhr und da ich noch über eine Stunde Zeit hatte, hielt ich mich noch kurz in der Stadt auf und 15 Minuten vor meinem Start ging es dann in die Laufschuhe und das Gepäck landete bei der Gepäckabgabe. Im Zielbereich war alles Notwendige wie Gepäckabgabe, Toiletten usw. aufgebaut und perfekt war, dass ich auch nirgendwo lange anstehen oder auf etwas warten musste. Dann ging es ab an den Start. Es hat einen Moment gedauert bis ich vorn in dritter Startreihe ankam. In erster Reihe starten wollte ich auch nicht und ganz hinten erst recht nicht – da bin ich dann doch zu ehrgeizig. Also ein wenig vorgedrängelt und dann den für mich perfekten Startplatz gefunden. Jetzt so an der Startlinie stehend freute ich mich riesig dabei zu sein. Der Moderator, die Musik und die ausgelassene Stimmung machten einfach Lust auf ein tolles Rennen, bei dem ich durchaus auch Ambitionen hatte schnell zu laufen – da spielte auch der leichte Nieselregen, der natürlich genau zum Start einsetzte, keine Rolle.

Der Start verlief super, da er etwas verengt war und somit nicht alle auf einmal losliefen. Bei den ersten 600 Meter waren wirklich richtig viele Leute zum Anfeuern am Straßenrand und deren Stimmung übertrug sich schnell auf meinen Laufrhythmus – also locker flockig drauf los. Kurz nach dem Start erkannte ich schnell, welche Frauen vorne mitlaufen würden. Nach dem ersten Kilometer - immer am Elbufer entlang - war ich dann an dritter Stelle und auf der ersten Brücke überholte ich dann die zweite Frau. Das Führungsfahrzeug und die erste Frau sahen wir schon nur noch von weitem und da war auch direkt klar: die wird keiner mehr einholen.

Ich bin als Dritte an dem Wendepunkt angekommen, weil ich kurz nach der zweiten Brücke wieder überholt wurde. Doch kurz darauf – mit Unterstützung der Fans am Terassenufer – nahm ich wieder den zweiten Platz ein und ab da hatte ich dann auch ein weiteres Fahrrad neben mir, weil wir die Erstplatzierte und das Führungsfahrzeug überhaupt nicht mehr sehen konnten und deren Vorsprung mittlerweile riesig war. Das fand ich aber ganz gut, dann war ich nicht so alleine und konnte mich auch nicht verlaufen - was aber eigentlich sowieso nicht möglich war wegen der vielen Absperrungen, Streckenposten und der guten Ausschilderung.

Die zweite Runde lief optimal. Ich versuchte den Abstand zu der Läuferin hinter mir zu halten bzw. zu vergrößern. Bei Kilometer 8 überrundeten wir dann mehrere Läuferinnen, aber das war kein Problem, denn Platz war genug. Es wurde auch immer dafür gesorgt, dass nie Fußgänger oder Radfahrer auf der Strecke unterwegs waren, die nicht dorthin gehörten. Also nix mit Schlängellinien laufen oder Ausweichmanöver starten.
Der letzte Kilometer – wieder am Terrassenufer – war nochmal übel, vor allem der kleine Hügel zum Ziel. Ja ok, ich hatte ja am Anfang noch gedacht von wegen Berge – aber so ein Anstieg kann es dann doch ganz schön in sich haben. Aber ich wurde so vom Publikum (und dem Radfahrer neben mir) unterstützt, dass ich nochmal einen Gang zulegte. Ich hörte den Moderator schon meinen Namen sagen und sah die Uhr im Ziel, die irgendwas über 42 Minuten anzeigte. Ich war mehr als zufrieden. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht und überglücklich ging es dann durch den Zielbogen. Am Ende stand dann da ein zweiter Platz und eine neue persönliche Bestzeit auf 10 Kilometer. Besser konnte mein Lauf in Dresden gar nicht laufen.


Am Ende gab’s dann noch ein alkoholfreies Krombacher, natürlich auch den obligatorischen Frauenlauf Sekt und ich unterhielt mich noch mit einigen Mädels über das Erlebte und sog die ganze positive Energie des Tages noch mehr in mich auf.
Währenddessen die letzten Mädels den Zielbogen erreichten, stand ich bei der Siegerehrung dann schon auf dem Treppchen und sahnte einen Pokal, Blumen, eine Tasche sowie einen Gutschein von Karstadt Sports ab – der natürlich gleich am Folgetag eingelöst wurde. Mein Ausflug zum Frauenlauf Dresden endete mit einem tollen Laufergebnis, jede Menge positiver Erinnerungen und der festen Überzeugung wiederzukommen!
