Roadrunning

10x Berlin und kein bißchen langweilig

An den Kindern sieht man wie die Zeit vergeht – an Marathonläufen auch :D

2008 startete ich zu meinem ersten Marathon in Berlin und der "Marathon-Virus" in der Hauptstadt hat mich sofort infiziert. Die Stadt, die Marathonmesse, die internationale Atmosphäre, die anderen Athleten, die Anspannung, die Vorfreude – einfach alles war perfekt, erfrischend und inspirierend.

Überhaupt ist doch unser Hobby, unsere Leidenschaft LAUFEN etwas ganz Besonderes. Die meisten von uns trainieren aus Eigenantrieb, sind unorganisiert und haben sich allein zum Laufen gebracht – über Eigenmotivation, über den berühmten Kampf mit dem inneren Schweinehund, am Ende nur über SICH! Diese Wahrnehmung macht den Laufsport im Breitensportsegment für mich so einmalig und besonders. Jeder hat sein ganz persönliches Laufziel, jeder hat seine eigenen Voraussetzungen und Umstände und jeder kann sich so individuell auf sein Finish freuen. 

So brachte mich der Laufsport über Berlin bspw. nach Amsterdam, Budapest, Athen, Florenz, New York, London, Boston, Tokyo, Chicago und wieder zurück nach Berlin :)

Jeder Lauf hat seine eigene Geschichte, jeder Lauf war seine Reise wert, jeder Marathon ist was Einmaliges und nur selten mit einem anderen Lauf direkt vergleichbar. Die individuelle Vorbereitung, die Strecke, das Wetter, die Vortage, die Startzeit, das Frühstück - alles spielt mit rein und alles wird auf 42.195 km durchgespült.

So auch am 26. September 2021 – beim mittlerweile 47. Berlin Marathon. Durch die Corona Pandemie lief fast 2 Jahre lang nix in der großen Marathonszene. Nur Dank des leidenschaftlichen Einsatzes des SCC Berlin und aller Verantwortlichen konnten wir Läufer an der Startlinie stehen.

Die 3-G-Regel wurde angenommen und unter dieser Maßgabe konnten alle Teilnehmer ein relativ normales Laufwochenende genießen. Es lag wieder internationales Flair in der Luft, die Stimmung und das Wetter waren spätsommerlich angenehm und einen schöneren RESTART hätte sich die gesamte Szene nicht wünschen können. Gestartet wurde in 4 großen Welle aller 20 Minuten und die Strecke war somit bestens belaufbar – ab Kilometer 10 absolut frei. Es war so eine Wohltat, wieder befreit laufen zu können, die mitgereisten Angehörigen und schaulustigen Berliner boten eine fast normale Kulisse und so zogen sich die Kilometer ideal dahin. Die Sonne meinte es auch echt gut mit uns und so steuerte ich pflichtbeflissen jede Getränkestelle an (am Ende fast aller 2.5 km) und ging es auch von Beginn an locker an. Wie auch sonst, denn durch die aktuelle Situation war mir ein ideales Vorbereitungstraining nicht vergönnt (und das meine ich nicht jammernd, sondern feststellend :) ) und mit mittlerweile mehr als 30 Marathonläufen in der Vita fighte ich nicht mehr um jede Sekunde oder irgendwelche persönlichen Rekorde. Mein Tagesziel war, locker durchzukommen, so lange es geht, den Lauf zu genießen (das hört bei jedem Marathon jenseits der 35 km sowieso auf :) – egal bei welchem Tempo) und die 10. Berlin Marathonmedaille einsacken. Gesagt getan – nach 4:52 h überquerte ich absolut HAPPY die Ziellinie und war überglücklich.

Warum? Weil es wie immer wehtat, weil es genau der Grund ist, warum ich Marathon laufe, weil ich zwei Jahre auf diesen Moment „warten“ musste, weil ich das Laufen liebe, weil ich bisher kein DNF in meiner Liste stehen habe (und haben will), weil mein Ziel immer "Ankommen" heißt!

Ok, am Rande sei erwähnt, dass man nach dem 10. Berliner Finish in den Jubilee-Club aufgenommen wird und damit lebenslanges Startrecht besitzt und eine lebenslange eigene Startnummer. Meine ewige Nummer ist die 5122 - und darauf bin ich stolz wie Bolle! Wenn mir das alles einer 2008 vorhergesagt hätte …

Ich wünsche euch allen noch viele tolle Läufe – euer André

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