Trailrunning

Ski-Longtour - der perfekte Start ins Jahr?

Ich würde diese Frage direkt mit „JA“ beantworten! Zumindest war es in diesem Jahr so, denn das Wetter stimmte, die Gruppe war motiviert und somit konnte einem erfolgreichen Ausflug nichts mehr im Weg stehen. Da ich gerade in Obergesteln (Wallis/Schweiz) zusammen mit dem Schweizer Ski-Orienteering-Kader im Trainingslager war, um dort auf Skiern an meiner Grundlagenausdauer und meiner Skitechnik zu arbeiten, war es nicht schwer Leute zu finden, mit denen man am letzten Tag des Trainingslager und am ersten Tag des Jahres 2019 einen kleinen Ausflug machen konnte.

Doch zuerst stellt sich euch vielleicht die Frage, was ein Artikel über eine Skitour auf der Laufszene-Sachsen-Seite zu suchen hat!? Diese Frage ist leicht zu beantworten, denn Skilanglauf ist eine super gute Alternative zum Laufen und bietet jede Menge Vorteile! Zum einen ist es sehr gelenkschonend, da Skifahren eine sehr harmonische Bewegung ohne Stoß-Belastung ist. Dadurch ist es möglich viel länger unterwegs zu sein, ohne zu sehr zu erschöpfen. Dies erhöht die Regenerationsfähigkeit und trainiert gleichzeitig den Fettstoffwechsel. Außerdem wird der gesamte Stütz- und Bewegungsapparat beansprucht. Gerade bei Läufern sind häufig die wichtigen Rumpfmuskeln unzureichend ausgebildet. Durch die Rumpf- und Beckenstabilisierung können Verletzungen vorgebeugt werden und der Laufstil wird ökonomischer. Es lohnt sich deshalb ab und zu links und rechts von seiner Sportart zu schauen, um zu erkennen, wie hilfreich auch andere Sportarten sein können.

Aufgrund des guten Wetters entschieden wir uns also kurzfristig am Morgen, welcher nach der Silvesterfeier diesmal erst um 9 Uhr mit dem Frühstück begann, auf den Grimselpass zu fahren. Kurz vor dem Mittag brachen wir bei schönstem Sonnenschein, der gerade die Berggipfel des Tals erhellte, auf. Zuerst fuhren wir ganz entspannt die Loipe nach Oberwald. Da ich eins der drei Mädchen aus unserer 18er Gruppe war, sollte ich das Tempo machen. „Na toll, ihr habt ja Vertrauen in mich!“, dachte ich mir. Als wir dann aber an den Serpentinen ankamen, dort die erste Kleiderschicht auszogen, und es weiter berghoch ging, durfte ich schnell die Führung abgeben, da ein paar der Jungs nicht ganz folgen konnten. Also unterschätzt mal nicht die kleinen Mädchen.

Danach wurde es für mich entspannter und ich konnte mich mehr mit meinen Teamkameraden unterhalten. Später im Verlauf wurde aufgrund des permanenten Sonnenscheins die nächste Kleiderschicht ausgezogen, denn das ständige Wiederanfahren, welches durch unsere große Skifahrerschlange entstand, wurde langsam anstrengend. Nach der Hälfte (ca. 400 Hm bergauf) hörte dann die gespurte Loipe auf und wir mussten der buckligen Spur des Pistenbullys folgen. Irgendwann war es so steil, dass wir nur noch wandernd vorankamen. Mit Skischuhen ständig im Schnee einzusinken kann ziemlich ermüdend sein, zumal einem der extreme Wind ständig die Skier zur Seite wegwehte (zum Glück uns nicht noch mit hinterher). Doch wir wussten ja, wofür es sich lohnt, denn den traumhaften Panoramablick genossen wir keine halbe Stunde später, als wir wieder auf Skiern standen und auf den vereisen Totesee, Grimselsee und Räterichsbodensee sowie den dazwischenliegenden Grimselpass schauen konnten. 

Wir wurden mit strahlend blauem Himmel belohnt und als wir im Hotel „Grimsel Passhöhe“ auf 2165 m ü. NN. einkehrten, alle eine Nussecke aßen, heiße Schoki tranken und uns im Liegestuhl sonnten, wollte eigentlich keiner von uns wieder zurück. Die Zeit drängte jedoch, weshalb wir schon nach 45min zum obligatorischen Gruppenfoto parat standen und dann schoben sich alle fleißig den Berg hoch, um anschließen laufend/rutschen/fahrend den Berg wieder runter zu kommen.

Als wir wieder auf befestigter Piste ankamen, ging die schnelle und teilweise etwas gewagte Abfahrt los. (es waren einige Schlittenfahrer unterwegs...) Auf der Rückfahrt fielen mir so einige Dinge auf, die ich beim anstrengenden Aufstieg übersehen hatte. So waren alle Steine mit riesigen Schneehauben bedeckt, große Eiszapfen ragten von den Felsen, die Rhone (hier noch ein Bach) war schön verfroren, die untergehende Sonne erhellte den Wald mystisch und wir sahen von oben auf Oberwald und Obergesteln im Rohnetal herab. Die Rückreise war in weniger als der Hälfte der Zeit vom Aufstieg geschafft und wir kamen am Abend alle sehr zufrieden und mit vielen tollen Eindrücken glücklich und geschafft nach 1100Hm, 30km und 4,5h sportlicher Aktivität in unserer Unterkunft an.

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